György Sebestyén, geboren am 30. 10. 1930 in Budapest, dort zweisprachig (ungarisch/deutsch) aufgewachsen; Abitur 1948, Studium der Philosophie, Soziologie und Literatur bis 1950, der Ethnographie bis 1956; frühes kulturpolitisches Engagement, Feuilletonarbeit ab 1946, Mitarbeit in der Dramaturgie des Madach-Theaters Budapest ab 1948; Parteiarbeit in der KPdU 1946–1956, Gründungsmitglied des Petöfikreises, aktive Teilnahme am Ungarnaufstand im Oktober 1956, Flucht nach Österreich im Dezember 1956; ab 1957 freier Schriftsteller in Wien, österreichischer Staatsbürger seit 1963, Mitglied im Österreichischen PEN-Club ab 1961: Präsidiumsmitglied, Generalsekretär, Präsident ab November 1988; Mitbegründer und Chefredakteur der Kulturzeitschriften „Pannonia“ (ab 1972) und „morgen“ (ab 1976); Berater und federführender Mitarbeiter in den Ressorts Kulturpolitik, Kunst und Literatur bei der Wiener Wochenzeitung „Die Furche“ seit Mitte der siebziger Jahre; Konsulent im Österreichischen Außenministerium ab 1988, maßgeblich beteiligt an der Gründung der ARGE „Donauländer“ im Mai 1990; gestorben am 6. 6. 1990 in Wien.
* 30. Oktober 1930
† 6. Juni 1990
von Helga Blaschek-Hahn
Essay
„Schreiben ist immer ein Prozeß, in dem verschiedene Elemente sowohl thematisch als auch bezüglich der psychischen Arbeit zusammenwirken, zum Beispiel der Schmerz über das Vergehen der Zeit und über das Unwiederbringliche der Dinge, an die wir uns erinnern. Das ist ein Gefühl, weniger ein Erkennen: ein sanftes Gefühl der Verzweiflung (…). ...